Climate Group verklagt Bundesregierung wegen Zielverfehlung
Deutsche Umweltschützer haben am Dienstag die Regierung verklagt, weil sie ihre eigenen Gesetze zum Schutz des Klimas und zur Reduzierung von Emissionen nicht befolgt.
Nach dem Verfehlen der Emissionsziele für Verkehr und Gebäude im Jahr 2021 müsse die Regierung "so schnell wie möglich einem Paket zustimmen", um es wieder auf Kurs zu bringen, sagte der BUND in einer Erklärung.
Aber Beamte in Berlin hätten es versäumt, vor Ablauf der gesetzlichen Frist ausreichend wirksame Maßnahmen vorzuschlagen, sagte die Gruppe.
"Wir können nicht weiter tatenlos zusehen, wie Teile der Bundesregierung ihre eigenen Klimaschutzziele ignorieren", sagte BUND-Chef Olaf Bandt in einer Stellungnahme.
"Jetzt braucht es eine politische Entscheidung, um wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu schaffen", sagte Bandt.
"Wenn die Regierung von (Bundeskanzler) Olaf Scholz dazu politisch nicht in der Lage oder willens ist, muss sie rechtlich dazu gezwungen werden", sagte er.
Im Jahr 2021 hat der Verkehrssektor laut BUND sein CO2-Emissionsziel um 3,1 Millionen Tonnen überschritten. Im Bausektor waren es 2,5 Millionen Tonnen.
Beamte stellten im Juli 2022 einen Fahrplan vor, um die Emissionen in den beiden Sektoren schneller zu reduzieren.
Doch die Expertenkommission für Klimafragen der Regierung kritisierte, dass die Vorschläge nicht weit genug gingen.
In einem bahnbrechenden Fall hat das Bundesverfassungsgericht 2021 entschieden, dass die Klimapläne der Bundesregierung unzureichend seien und künftige Generationen ungerecht belasteten.
Als Reaktion darauf verschärfte die Regierung unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel den Zeitplan für die Pläne zur Senkung der Emissionen und zog ihr Ziel vor, um fünf Jahre bis 2045 klimaneutral zu werden.
Laut der Energie-Think-Tank Agora Energiewende hat Deutschland sein CO2-Reduktionsziel im Jahr 2022 um rund fünf Millionen Tonnen verfehlt.
© Copyright AFP 2024. All rights reserved.